Erdbergstraße vor 1900

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bereits um 1200 dürfte in Erdberg eine Kapelle existiert haben - im Zusammenhang mit der Gefangennahme von Richard Löwenherz (1192) wurde sie "St. Paulskirchlein" genannt.

 

Nach mehreren Nennungen des Gotteshauses (die erste aus dem frühen 13. Jhdt.) ist aus dem späten 14. Jhdt. erstmals der Name eines Pfarrers zu St. Paul in Erdpurch überliefert, ein gewisser "Ortolf" (Ortulf?) ist 1387 bekannt. In der Folge gab es genauere Nennungen von Erdberger Pfarrern (1455 Georg Prenner, 1498 Leonard Reitter), bezüglich der Pfarrgröße oder der Bevölkerung ist nichts bekannt.

 

Der Umstand des eigenständigen Pfarrbetriebes in dieser frühen Zeit noch dazu trotz der geographischen Nähe zum sehr bedeutenden damaligen Nikolaikloster auf der Landstraße (Salmgasse/Rasumovskygasse) scheint vielleicht etwas merkwürdig. Durch die in Erdberg residierenden Babnberger (Jagdschloss und Rüdenhof, später ein Frauengut) dürfte jedoch eine eigene Herrschaftspfarre existiert und in gewisser Weise den "Urboden" der heutigen Pfarre Erdberg gebildet haben.

 

Aus dem frühen 16. Jhdt. gibt es die erste Nachricht über den Besitz der Pfarre: "10 Viertel Äcker in St. Pauls Grund, ein Baumgarten zu Penzing, zwei behauste Güter zu Ertpurg, ein Garten hinter St .Niclas Kloster und 10 Viertel Weingärten in St. Pauls Grund."

 

Im Zuge der ersten Türkenbelagerung (1529) wurde die damalige Kirche zerstört, die Gemeinde selbst blieb bis 1642 nach Simmering eingepfarrt.

 

1656 wurde der auf einem "Achtl Dom=Capitlischen Wein=Garten" angelegte Friedhof samt Glockenturm geweiht und später eine Totenkapelle (die so genannte "Gottesacker-Kirche") errichtet; durch die zweite Türkenbelagerung (1683) erlitt die Anlage abermals großen Schaden.

 

Erst am 7. August 1700 konnte der Grundstein zu einer neuen Erdberger Kapelle gelegt werden, die den Apostelfürsten Petrus und Paulus geweiht sein sollte.

 

Der Wiederaufbau dauerte bis 1723, über die Größe des Gotteshauses ist wenig bekannt, jedenfalls war diese Kapelle kleiner als der heutige Raum von der Kanzel bis zum Hochaltar.

 

1770 wurde die Kapelle erweitert (etwa bis zur Größe vom Hochaltar bis zu den Mittelsäulen) und 1782 der die Kirche umgebende Friedhof aufgelassen.

 

Im Zuge der josephinischen Pfarrgründungen wurde Erdberg im April 1783 als Pfarre (wieder-)errichtet. Pfarrer Dr. Joseph Simbs betreute gemeinsam mit drei Kooperatoren (Kaplänen) die rund 4.500 Einwohner umfassende Gemeinde.

 

1832 wurde die Kirche abermals erweitert und das vergrößerte, dem heutigen Raum entsprechende Gotteshaus am 15. September 1833 feierlich konsekriert.

 

Als letzte bauliche Vergrößerung wurden 1850 an der Südseite der Kirche drei ebenerdige Räume angebaut, darunter die der hl. Maria Magdalena geweihte Kapelle.

 

Die Kirche wurde mehrmals renoviert, zuletzt in den Jahren 1985/86 unter dem damaligen Pfarrer P. Johannes M. Silberbauer SDB.

 

In Erinnerung an die letzte Konsekration (1833) feiert die Pfarre am 15. September, dem Gedächtnis der Schmerzen Mariens, das Kirchweihfest; das Patrozinium wird am

29. Juni zu Peter und Paul begangen.

 

Seelsorglich wurde die Pfarre Erdberg St.Peter und Paul seit der Pfarrerrichtung 1783 von insgesamt elf Pfarrern und fast hundert (!) Kaplänen betreut.

 

Seit 1. September 1996 leitet Mag.Thomas Johannes Lambrichs die Pfarre mit etwa 3.500 (Stand 2010) zugehörigen Katholiken.

 

 

 

 

 

 

Petrus

H-Glocke

292 kg (80 cm Umfang)
"Sankt Peter, fester Glaubensturm,

erfleh uns Mut im Zeitensturm!"

Unsere Glocken:

 

 

“Petrus“

 

 

 

 

Paulus

Cis-Glocke, 160 kg (68 cm Umfang)
"Die große Lieb, die Dich gedrängt,

Sankt Paul, die sei auch uns geschenkt.

Alt-Erdberg 1955"

 

 

Philipp

Dis-Glocke

144 kg (63 cm Umfang)
Benannt nach dem damaligen Pfarrer Philipp Hofer

1922

 

 

Maria

Gis-Glocke, 503 kg (96 cm Umfang)
"Bitt, Mutter der Barmherzigkeit um Frieden,

Brot und Himmelsfreud. Den Toten zweier Weltkriege.

Die Pfarre Alt-Erdberg."